Was ist „systemisches Aufstellen“?
Eine Methode, welche wir sehr oft anwenden, denn es ist ein sehr effektives Werkzeug.
Wir tauchen hier etwas tiefer in die Thematik ein, um es noch besser kennenzulernen …
Geschichte
Die systemischen Aufstellungen gehen auf die systemische Familientherapie, auf Psychodrama und Gestalttherapie zurück. Der Therapeut Bert Hellinger hat seit Mitte der Achtziger Jahre maßgeblich zu ihrer Entwicklung beigetragen, Gunthard Weber zählt ebenfalls zu den Menschen der ersten Stunde. Die Strukturaufstellungen von Mathias Varga von Kibéd und Insa Sparrer haben die Methode ebenfalls bereichert und heute gibt es viele weitere Zweige und Spezialisierungen.
Mittlerweile haben verschiedene wissenschaftliche Studien (Universität Witten/Herdecke und Heidelberg) deren signifikante Wirksamkeit evaluiert und bestätigt.
Vorgehen
Meistens führt Renate vorher ein Gespräch, in dem Anliegen, Ziele und Wünsche ermittelt und geklärt werden. Auf dieser Basis erfasse ich, welche Elemente für die Analyse und Lösung systemisch bedeutsam sind.
Für diese Elemente (Personen oder Faktoren, zum Beispiel jemand aus der Familie, das Thema selbst oder eine Emotion) wählt der Aufstellende aus der Gruppe Repräsentanten oder Stellvertreter und platziert sie nach Gefühl im Raum, „stellt sie auf“.
Renate befragt nun jeden Stellvertreter nach Empfindungen und Gefühlen. Deren Aussagen sind meist erstaunlich präzise und spiegeln überraschend klar die vertrauten Muster der Verstrickungen. Darüber hinaus gewähren die gewonnenen Informationen Einblicke in unbewusste Strukturen und in Tiefen, die einen profunden Lösungsansatz erst ermöglichen.
Wirkung
Die Veränderung des vorher unbewussten inneren, nun sichtbaren Bildes und die Wandlung im Verstehen auf tieferer Ebene löst etwas in uns. Wenn wir dann loslassen, vielleicht gestützt durch ein Ritual, hebt sich unser Blick von Vergangenem. Das veränderte Bild gibt neue Orientierung und innere Gewissheit, den eigenen Weg für Neues befreit zu haben. Und wir gewinnen wieder Zugang zu unseren Kräften.
Wie funktioniert eine Aufstellung?
Wichtig ist zu wissen, dass sich nach einer Aufstellung nicht die Tatsachen ändern, sondern die Art und Weise, wie wir sie wahrnehmen.
Fragestellung
Im Vorfeld wird die Fragestellung mit dem Aufstellenden abgeklärt.
Auswahl der Repräsentanten
Mit Hilfe von Repräsentanten, werden Beziehungsstrukturen im Raum aufgestellt. Der Aufstellende sucht sowohl für sich als auch für alle anderen Beteiligten Stellvertreter aus, die mit dem Thema nichts zu tun haben, also nicht beteiligt sind.
Aufstellung
Der Aufstellende führt dann die Repräsentanten durch den Raum, bis er den momentanen stimmigen Platz im Raum findet. Die Stellvertreter haben dabei die Aufgabe, sich führen zu lassen und darauf zu achten, wie es ihnen beim Geführt werden ergeht. Das Erstaunliche ist, daß die Stellvertreter wie die Personen fühlen, die sie vertreten. Sie nehmen Körperhaltungen ein, äußern Gefühle, Körperempfindungen, Gedanken bis hin zu den Gesten der vertretenen Person. Manchmal braucht es etwas Zeit, um die adäquaten Stellungen für alle Beteiligten des aufgestellten Systems zu finden. Aber eins ist sicher: Die umgestellten Personen fühlen sich sofort besser an ihrem adäquaten Platz.
Erstes Aufstellungsbild
Das erste Bild spiegelt den Status quo, d. h. die gegenwärtige Situation. Dieses Bild bringt bereits viel Erkenntnis, weil man besser versteht, was wirklich los ist.
Lösungsschritte
Das Ziel ist aber nicht, sich bei den Ursachen für die Situation aufzuhalten, sondern über verschiedene Schritte ein Lösungsbild zu entwickeln. Durch verbale Interaktionen (die aufgestellten Personen sagen sich gegenseitig Sätze, die das benennen, worum es wirklich geht) und räumliches Umstellen (man positioniert die Personen an einem anderen Platz im Raum) werden Veränderungsprozesse eingeleitet.
Lösungsbild
Das erarbeitete Lösungsbild stellt eine erstaunliche Kraftquelle dar. Es ermöglicht aus den bisherigen Verhaltensmustern und „Illusionen“ herauszutreten. Neues wird möglich.
Was hast du von einer Aufstellung?
Du erhältst in kurzer Zeit einen maximalen Erkenntnisgewinn. Man gewinnt Klarheit über unterschiedliche Anliegen, erhält wertvolle Impulse sowie konkrete Lösungsansätze für ein weiteres Vorgehen.
Durch die Teilnahme an Aufstellungen verbessert sich deine Wahrnehmungsfähigkeit und Sensibilität. Du trainierst deine Fähigkeit zum Querdenken. Wandlungen werden für dich möglich. Du erhältst einen neuen Zugang zu deinen oft vermeintlichen Hindernissen und bisher unbekannten Ressourcen.
Ziel und der Nutzen der Aufstellungsarbeit
- Bewusstmachen der eigenen Ressourcen
- Klarheit über Kompetenzen und Fähigkeiten
- Erkennen eigener Muster
- Rollenbewusstsein entwickeln
- Kennenlernen neuer Handlungsmöglichkeiten
- Persönliche und berufliche Stärkung
- Wieder Freude und Spaß an der Arbeit erleben