Gutes Neues Jahr

Tja, da sind wir wieder. Neujahr bläst ums Eck. Zurückschauen und nach vorn .. dein Jahr noch einmal rekapitulieren, das Unwesentliche verabschieden und die Schätze integrieren.

Was wirst du mit dem nächsten Jahr deines Lebens anfangen? Nutze diese Zeit, um Rückschau auf das vergangene Jahr zu halten und spüre täglich in dich rein. Höre die Stimme deines Herzens, sei ehrlich zu dir selbst und richte dich auf die Klarheit aus, die sich dir in dieser Zeit zeigen wird.

Gehe in die Stille und frage dich selbst, was sich in diesem Jahr alles verändert hat.
Im Innen wie im Aussen.

Was hast du gelernt?
Was hast du losgelassen?
Welche Erkenntnisse haben sich dir gezeigt?
Wo gibt es noch unerlöste Baustellen?
Welche Situationen waren für dich ein Wendepunkt?
Welchen Weg zeigt dir dein Herz?
Was soll sich noch ändern?
Was braucht noch Heilung in dir?

Am 31. Dezember beenden wir das Jahr 2017, ein 1er Jahr. Es war der Beginn eines neuen Zyklus und wie fast alle 1er Jahre, war es für viele ein schwieriges.
2018 steht unter der 11. Bei der Zahl 11 handelt es sich um eine Meisterzahl und Schwingungszahl. Sie ist die höhere Schwingung der Zahl 2.

Meisterzahlen signalisieren immer eine sehr hohe Energie. Dies trifft für beide Seiten – Licht und Schatten – zu. Ob eine Meisterzahl als solche wirkt, ist abhängig vom Grad der Bewusstseinsentwicklung. Deshalb werden sie auch als „zwiespältig“ gesehen. Meisterzahlen stehen immer für einen extrem schwierigen Lebensweg und prüfen die inkarnierte Seele hart. Je höher die Meisterzahl – desto höher die Bewusstseinsebene – desto schwieriger und entbehrungsreicher der Weg. Desto größer die ausgleichenden Opfer. Der Meisterpfad ist kein Spazierweg – wer den höchsten Gipfel erreichen will, muss zuvor das tiefste Tal durchschreiten, um danach den steilsten Berg in unwegsamen Gelände erklimmen, bei ständig wechselnden Witterungsverhältnissen. Oben angekommen, wartet der Meister des Berges mit seinen Prüfungen auf den Neuankömmling.

11: Begegnung mit Meisterschaft – Idealismus, Erleuchtung, Charisma und Führungsqualitäten. Die stumme Zahl. Inspiriert, veränderungsbereit und– fähig, visionär.
Mit  Logik kann die 11 keinen Frieden finden, sondern nur mit Vertrauen. Es ist die Zahl der übersinnlich Veranlagten. Die 11 wandelt auf dem schmalen Grad zwischen Erhabenheit und Selbstzerstörung.

Schattenseite der 11: überheblich, Selbstverblendung, falsche Motivationen (Macht, Magie, etc.), Selbstzerstörung

Nutze diese Zeit also, um Klarheit darüber zu gewinnen, wer du bist und wie sich dein Leben von jetzt an gestalten soll und wie du die Meisterschaft deines Lebens angehen wirst.

An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für all eure Worte, Rückmeldungen und Buchungen. Ich bin immer wieder berührt, wieviel meine Texte auslösen können und danke euch von ganzem Herzen, dass ich Teil eures Weges sein darf. Auch ihr seid Teil meiner Reise.

Ich wünsche dir tolle, energetisch hochschwingende Tage und Nächte. Viel Reinigung und Klarheit, welches das Herz auf ein Neues öffnen darf.

Lass es Dir gut gehen!
Mögest Du gesund sein!
Mögest Du und mögen Deine Lieben glücklich sein!
Möge dieses Neue Jahr für Dich ganz besonders liebevoll sein!

Alles Liebe, von Herzen
Renate

 

Om Mani Padme Hum ?

Om Mani Padme Hum ?

 

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Vertrauensbruch in einer Beziehung

Vertrauensbruch in einer Beziehung

Gastbeitrag von Anna Hirschmann

Vertrauen ist das Fundament jeder gesunden Beziehung. Vertrauen bedeutet dem Partner Liebe und Rückhalt schenken, in guten und in schwierigen Phasen des Lebens. Wenn jedoch dieses unsichtbare Versprechen zwischen zwei Menschen gebrochen wird, können tiefe emotionale Wunden entstehen. Um nach einem Vertrauensbruch die Beziehung wieder auf den richtigen Weg zu bringen, benötigt es Zeit und Arbeit.
Wir verraten dir, wie du nach einem Vertrauensbruch wieder neues Vertrauen bei deinem Partner schaffen kannst.

Vertrauen in einer Beziehung

Je stärker das Vertrauen in den Partner ist, desto stärker ist die Beziehung und die Bindung. Vertrauen ist einer der wichtigsten Faktoren von vielen in einer zwischenmenschlichen Beziehung.
Vertrauen bedeutet Rückhalt. Dein Partner verlässt sich auf dich und hofft somit, dass du ihm auch in schwierigen Phasen beistehen wirst.
Gleichzeitig ist Vertrauen ein Liebesbeweis. Durch das Vertrauen in den Partner legen wir unseren Urinstinkt des Schutzes nieder. Wir machen uns angreifbar und verletzlich. Wir teilen Intimitäten und Geheimnisse mit unseren Partner und lassen unsere Schutzmauer zu Boden sinken. Dadurch teilen wir unserem Partner unbewusst mit: „Ich liebe dich und gehe das Risiko ein verletzt zu werden, weil du mir so viel bedeutest.“

Vertrauensbruch

Ein Vertrauensbruch innerhalb einer Beziehung ist kein leichtes Unterfangen und muss ernst genommen werden. Je schwerer der Vertrauensverlust ist, desto schwieriger ist es, im Nachhinein wieder neues Vertrauen in dem Partner zu schaffen.
Aus einem Vertrauensbruch können Beziehungskrisen oder Streitigkeiten in der Beziehung entstehen. Wenn nicht sogar im schlimmsten Fall zur Trennung führen.
Der Vertrauensbruch kann bei dem Betrogenen seelische und emotionale Schmerzen verursachen.
Dieser äußerst starke emotionale Schmerz führt zurück auf die tiefe Verankerung des Schutzmechanismus im Gehirn des Menschen.
Wird man also verletzt, tritt der Schutzmechanismus wieder ein und man verschließt sich. Nun leidet die Beziehung unter Misstrauen und meist ist es sehr schwer, das alte Vertrauen vollkommen wiederherzustellen.
Aber natürlich ist es nicht unmöglich, die Beziehung wieder auf den richtigen Weg zu lenken und wieder neues Vertrauen für eine gesunde Beziehung zu schöpfen.

Was tun bei einem Vertrauensbruch?

Bevor du erste Versuche startest neues Vertrauen aufzubauen, ist es wichtig, dass du dich vorerst mit deinem eignen Individuum beschäftigst. Nimm dir einen Moment Zeit und überlege dir, wieso du überhaupt diesen Schritt gegangen bist und deinen Partner angelogen hast.
Es ist wichtig, dass du dein eigenes Verhalten und Motive verstehst, bevor du das klärende Gespräch mit deinem Partner suchst.

Frage dich selbst:
·         Wieso hast du deinen Partner angelogen?
·         Hast du gelogen, weil du Angst hattest vor seiner Reaktion?
·         Hast du Angst davor ihn zu verlieren, wenn er die Wahrheit kennt?
·         Wolltest du deinen Partner nicht verletzen und hast deswegen gelogen?

Nachdem du dein Motiv für den Vertrauensbruch ergründet hast, solltest du das Gespräch mit deinem Partner suchen.

Das Gespräch suchen

Am Anfang des Gesprächs solltest du dich zuerst bei deinem Partner entschuldigen. Erkläre ihm, dass dir bewusst ist, dass du einen Fehler begangen hast und ihn verletzt hast. Signalisiere ihm, dass du einsichtig bist.
Im nächsten Schritt solltest du ihm deine Motive erläutern. Berichte ihm, wie du dich gefühlt hast während du ihn angelogen hast und wieso du es getan hast.
Sei über das komplette Gespräch hin offen und ehrlich.
Erkläre deinem Liebsten, dass du das Geschehene wiedergutmachen möchtest und bereit bist an der Beziehung zu arbeiten, um neues Vertrauen für eure gemeinsame Beziehung zu schaffen.
Außerdem solltest du stets in Bedacht halten, dass der Vertrauensbruch deinen Partner extrem verletzt hat. Um das Vertrauen zurück zu gewinnen und das Misstrauen aus dem Weg zu räumen bedarf es an Zeit und Geduld.
Setze deinen Partner nicht unter Druck und gib ihm die Zeit, die er benötigt, um neues Vertrauen zu dir zu fassen.

Fazit

Ein Vertrauensbruch ist für keinen der Beteiligten eine angenehme Angelegenheit. Dennoch leidet der Betrogene um einiges mehr darunter. Ein Vertrauensbruch kann der Verursacher von den unterschiedlichsten Beziehungsproblemen sein und kann im „Worst-Case“ zum Beziehungsaus führen.
Genau deshalb ist es von fundamentaler Bedeutung, dass nach einem Vertrauensverlust gemeinsam an der Beziehung gearbeitet wird. Neues Vertrauen zu erschaffen braucht Zeit und Geduld und ist mit Arbeit verbunden.
Wenn jedoch beide an einem Strang ziehen, kann auch diese Beziehungshürde gemeinsam überwunden werden. Gleichzeitig ist es eine Chance, die Beziehung wachsen zu lassen, um am Ende noch näher zueinanderzufinden.

http://beziehung-retten-guru.de/

 

Om Mani Padme Hum ?

 

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Da ich immer daran interessiert bin, dich näher kennen zu lernen, würde ich mich sehr freuen, wenn du unter diesen Artikel etwas darüber schreibst, was dich gerade am stärksten zu diesem Thema bewegt. ?

Möge mein eigenes Licht scheinen?

Möge mein eigenes Licht scheinen?

Spiritualität ist ein menschliches Grundbedürfnis für die meisten von uns. Die einen merken es früher. Andere erst, wenn sich das eigene Leben dem Ende zuneigt. Ich glaube, dass es das Menschsein ausmacht.

Wenn du irgendwann vielleicht mal eine Leere in dir spürst, dann kann es sein, dass du gerade mit deiner Spiritualität in Berührung gekommen bist. Dann kann es der richtige Zeitpunkt sein, damit zu beginnen, in sich zu gehen und sich ein paar Fragen zu stellen:
Wer bin ich?
Wozu bin ich auf dieser Welt?
Habe ich eine Aufgabe hier auf dieser Welt?
Was kann ich beitragen?
Wie kann ich über mich selbst hinauswachsen?
Wie kann ich meine eigenen Begrenzungen überschreiten?
Wie kann ich die bestmögliche Version meiner selbst werden?
Das alles sind für mich zutiefst wichtige, geistige, spirituelle Fragen.

Die Antworten findet man in sich drin. Dann, wenn es leise um einen herum ist. Für viele ist die Natur der richtige Platz dafür. Oft nach einer heftigen Krise, die den eigenen Panzer geknackt hat. Oder im Gespräch mit einem wirklich echten und wahrhaftigen Menschen.

Steven beleuchtet das nicht immer einfache Thema mit viel Tiefe und Herz – und vor allem aus seiner eigenen Erfahrung heraus.

https://stevenblack.wordpress.com/2017/12/06/mge-mein-eigenes-licht-scheinen/

Om Mani Padme Hum ?

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Wer bin ich und wenn ja, wie viele

Wer bin ich und wenn ja, wie viele

Dieser Exklusivartikel ist jetzt frei gegeben.

geschrieben von Renate Hechenberger

Wer bin ich und wenn ja, wie viele ist der Titel eines Buches von Richard David Precht. Den leih ich mir jetzt mal aus, denn er beschreibt wunderbar das erste Erkennen, dass wir mehr sind als wir meinen. Die Herausforderung, ein sogenanntes ICH (oder auch Ego genannt) in ein Selbstbildnis von einem WIR (Innere Personen, das Innere Team, Teilpersönlichkeiten, Aspekte, Subpersönlichkeiten, Energiemuster oder wie auch immer genannt) zu wandeln und alle diese Selbste auf kreative Weise zu integrieren, ist vielleicht die schwierigste Aufgabe in der Entwicklung des Bewusstseins in diesem Moment überhaupt.

Was wir als unser Ich kennen ist kein Ich, es ist vielmehr ein WIR.
Die Vorstellung, dass dieses angenommene Ich vielmehr ein Konglomerat verschiedener Ich-Identitäten und Persönlichkeiten sein könnte, um die menschliche Erfahrung zu potenzieren und die gemeinschaftlich an der menschlichen Erfahrung mitwirken, dies zerrt erst einmal an den Grundfesten des gelernten und ist ziemlich gewöhnungsbedürftig für viele. Denkt man genauer darüber nach und hat man einmal einige “Tauchgänge” in die eigene Psyche hinter sich, dann versteht man sehr schnell, wie die Architektur unserer inneren Landschaft wirklich beschaffen ist. Zum Beispiel sind sich Menschen sehr wohl bewusst darüber, dass „etwas“ in ihnen das eine will, und „etwas“ möchte was anderes, oder auch als unterschiedliche Stimmen bekannt, die sie in ihren Kopf wahrnehmen. Oft kommen die verschiedenen Persönlichkeitsanteile während des Tages durch, ohne dass die Person eine Ahnung davon hat, dass da mehrere Aspekte in ihrer Psyche anwesend sind. Die Übergänge können fließend, oder manchmal auch abrupt sein. Aber es wird immer aus der Position des Ich wahrgenommen. Dieses ständige Wechseln zwischen den Anteilen ist natürlich und stellt normalerweise kein Problem dar. Diese entstehen erst, wenn zu viele Anteile unterschiedliche Dinge möchten; dann beginnt der innere Kampf den viele gut kennen und der sehr viel Energie und Kraft kosten kann.

Wir mögen über unser „Inneres Kind“, unser „Über-Ich“ oder den Inneren Kritiker (die sind inzwischen populär geworden) unsere Launen und inneren Stimmen sprechen, aber die wenigsten von uns betrachten sie als eigenständige innere Wesen. Stattdessen werden sie als Metaphern für emotionale Zustände betrachtet oder als Aspekte unserer einheitlichen Persönlichkeit. Diese Idee der einheitlichen Psyche ist allerdings eine relativ neue Erfindung der „zivilisierten Gesellschaft“, denn wer sich nur ein bisschen mit den schamanischen Traditionen der Urvölker befasst hat, dem wird schnell klar, dass in all diesen Kulturen es das Reich der Geister gibt und eben auch ein Reich, das von verschiedenen Stimmen und Gestalten bewohnt wird.

Die meisten therapeutischen Modelle lehren, dass die Gründe für all unsere Lebensprobleme in unseren Genen, in neurologischen Prozessen, negativen Gedankenmustern, Mangel an rationaler Selbstkontrolle, kulturellen und familiären Konditionierungen oder strukturellen emotionalen Fixierungen zu finden sind. All diese Faktoren werden dargestellt als das, was zwischen unserer Realität und unserem idealen Selbst steht. Je kleiner diese Diskrepanz, umso größer ist unser Selbstbewußtsein – so die landläufige Meinung. Psychotherapie, ob traditionell oder von Pop-Spiritualität beeinflußt, hatte bisher lediglich zum Ziel, negatives Verhalten, nicht aber die ungesunde Basis unseres Verhaltens insgesamt zu behandeln, und wenn diese Basis nicht gesund ist, dann ist es egal, ob wir dieses Verhalten positiv oder negativ einschätzen. Denn alles, was wir unbewußt nutzen, um eine unangenehme Wahrheit über unser Leben nicht zu fühlen, stellt eine Art von Droge dar. Das anzuerkennen ist eine große Herausforderung.

Solange wir nicht wirklich und direkt mit den Inneren Personen Kontakt aufnehmen, ist klassische Therapie leider oft auf das Herauslassen oder Druckablassen von Emotionen beschränkt. Aber Ziel echter Therapie sollte sein, aufzudecken, was auch immer wir auf diese Art als Droge nutzen und das kann auch positive Verhaltensformen, positives Denken, Selbstkontrolle oder Spiritualität betreffen. Die Idee der Multiplizität des ICHs bleibt aber bislang eine Randerscheinung des psycho-medizinischen Establishments und unserer Kultur insgesamt.

Dem Einwand, dass Methoden wie IFS und Voice Dialogue die menschliche Persönlichkeit spalten könne, ist zu entgegnen, dass sie es bereits ist. Es ist die Aufgabe von Schulen wie IFS und Voice Dialogue, diese Spaltung zu erkennen und zu bearbeiten. Ohne dieses Verständnis müssen wir weiterhin ohnmächtig zusehen, wie verschiedene Persönlichkeits-aspekte unser psychologisches Auto steuern, während wir auf dem Rücksitz – oder noch schlimmer – im Kofferraum sitzen.

Die wichtigsten Methoden und Schulen der Inneren Personen Dynamik

Inner Family System (IFS) von Dr. Richard C. Schwartz hat in den letzten Jahren sehr nachhaltig dazu beigetragen, die professionelle therapeutische Landschaft dahingehend zu beeinflussen und zu verändern.

Voice Dialogue von Dr. Hal und Dr. Sidra Stone ist eine der ältesten Methoden, welche mit den Subpersönlichkeiten arbeiten. Theoretisch von Jung und Assagioli beeinflusst, wurde es von Trends wie Psychodrama, Gestalt, Transaktionsanalyse und Psycho gefördert, und Einflüsse können zurück auf die griechische Philosophie und die Lehren von Aurobindo und Gurdjieff verfolgt werden. Seither wird VD kontinuierlich ausgearbeitet und hielt Einzug in Psychotherapie, Coaching, Beratung und andere Bereiche.

Individual Systemics von Artho Wittemann ist eine im deutschsprachigen Raum sehr gut bekannte Methode. Er war einer der ersten Trainer von Voice Dialogue in Deutschland, trennte sich dann von VD und entwickelte Individual Systemics – „Fünf Sprachen der Psyche“.

Ein weiterer Einfluss kommt durch EBE (Emotional Body Enlightenment) von Daniel S. Barron. Ihm geht es um die Erleuchtung des menschlichen Emotionalkörpers und um das Ende der Vorstellung, dass das Menschsein auf irgendeine Weise transzendiert werden müsse, damit wir spirituelle Reife erlangen können. Laut Barron nehmen die Wunden des Emotionalkörpers die Gestalt bewusster, ganz bestimmter Subpersönlichkeiten an, um sich in Form unseres unbewussten Schattens und seiner verborgenen Motivationen zu zeigen.

Barron lehrt, dass unsere emotionale Entwicklung vier Stadien durchläuft:

1. Abhängigkeit von den Eltern im Kleinkindalter
2. Ko-Abhängigkeit von den Eltern in der weiteren Kindheit
3. Unabhängigkeit, sobald wir gelernt haben, uns emotional zu heilen
4. Authentische Offenheit, sobald wir unsere Heilung auch auf intime Beziehungen ausweiten

CoReOn True Self – CTS

Vor ungefähr fünfzehn Jahren fiel mir auf, dass ich in meiner energetischen Arbeit immer wieder unterschiedliche Anteile von Menschen sehr leicht wahrnehmen konnte, vor allem die inneren Kinder, aber auch andere „Figuren“. Oft konnte ich sie richtiggehend „sehen“, meistens aber habe ich sie „gehört“, da ich stark hellhörend bin. Mein Problem jedoch war, dass ich nicht wusste, was mit ihnen anfangen bzw. wie ich ihnen am besten helfen sollte.
Ich habe mich lange damit herumgeplagt herauszufinden, wie diese Stimmen und Aspekte einzuordnen sind, habe lange gesucht und nichts brauchbares gefunden, bis ich „zufällig“ in London auf Voice Dialogue gestoßen bin. Endlich hatte ich ein System und Erklärungsmodell gefunden, welches für mich Sinn machte und mit dem ich mich und meine Arbeit weiterentwickeln konnte.

Da ich ja keine Psychotherapeutin bin, sondern Spezialistin für energetische, spirituelle, feinstoffliche, innere Welten, war ich hauptsächlich daran interessiert, wie ich diese für mich neue und total spannende Welt der Inneren Personen Menschen zugänglich machen kann, die sich nicht in Therapie befinden. Also eine Methode für Menschen zur SelbstErfahrung und Kommunikation; ähnlich aufgebaut wie Voice Dialogue, nämlich für Jedermann, nicht nur für Spezialisten und Therapeuten.

Also fing ich an mit meiner CoReOn MasterClass Gruppe für einige Jahre zu experimentieren, ausprobieren und wirklich testen, was am besten anwendbar ist. Ich wurde dabei von Ansätzen und Methoden wie Aufstellung (der inneren Anteile), Focusing (Fühlen), Voice Dialogue, IFS, Barron und Witteman geführt, getragenen und inspiriert. Daraus hat sich über einige Jahre hinweg dann mein eigener Ansatz CoReOn True Self (CTS) entwickelt, den ich mit meiner Art der Energiearbeit und geführten Trance Reisen (Meditation) speziell für diese Arbeit verbunden habe. CTS bildet jedoch ein in sich vollständiges Weltbild, das keine dieser anderen Lehren repräsentiert oder von ihnen repräsentiert wird.

CTS ist natürlich nicht in der Größenordnung einer IFS oder VD Methode angelegt, sondern eine kleine, immer noch sehr experimentelle Methode, um die Inneren Personen kennenzulernen, die verdrängten Anteile zu integrieren und sich zusammen weiterentwickeln lernen, mit der klaren Absicht, in Zukunft so gut als möglich aus unserer Bewussten Präsenz heraus zu leben.

Ich suche ständig nach neuen Kriterien für Selbst-Aktualisierung durch emotionale Reife, denn beides hat bislang in der gesamten Bewusstseinsszene gefehlt. Es gibt dort immer noch keine klare Vorstellung davon, was genau Emotionen sind, was der Emotionalkörper ist, wie er unsere Emotionen speichert und wie wir mit ihnen auf eine heilende Art und Weise umgehen können. Ich habe das halbe Universum dafür in Bewegung gesetzt, damit wir hier endlich einmal weiter kommen. Mein Höheres Selbst und mein gesamtes Team aus den geistigen Welten sind mit diesem Projekt verbunden, und sie unterstützen uns nach ganzen Kräften und Möglichkeiten – denn es ist wirklich kein leichtes Unterfangen, zumindest nicht jetzt. Ich beginne täglich besser zu verstehen, dass es die Inneren Personen sind, aus denen ALLE unsere emotionalen Konflikte stammen und wenn sie nicht geheilt werden, führt keine Therapie oder spiritueller Weg zu echter Transformation.

Die Inneren Personen aus der Sicht von CTS

Die spirituellen Lehren sowohl des Ostens als auch des Westens gehen immer davon aus, dass wir die so genannten negativen Aspekte, den Schatten unseres Menschseins transzendieren müssen, um in Liebe, Mitgefühl und All-Verbundenheit zu leben. Vor allem sind sie stark auf Ego-Auflösung basiert, welches ein wirkliches Drama im Inneren des Menschen auslösen kann, denn viele der inneren Anteile sind strategisch, d.h. sie sind Teil des Egos. Und sie wollen sicher nicht aufgelöst werden, deshalb kann es zu ernstzunehmenden Psychosen kommen, wenn das versucht wird.

Was wir als unser ICH kennen ist keine singuläre Persönlichkeit, sondern vielmehr ein komplexes Sozialsystem aus mehreren Persönlichkeitsanteilen. Anteile, die wir teilweise schon mitgebracht haben und Anteile, die wir in diesem Leben aus uns selbst erschaffen haben – die aber sehr unterschiedlich agieren und reagieren können. Was wir als unser Ich kennen ist kein Ich, es ist vielmehr ein WIR.

Jeder Mensch erlebt sich selbst in unterschiedlichen Ich-Zuständen, in verschiedenen Rollen. Die Ich Erfahrung des Menschen ist wie eine Art Rollenspiel, wobei unser Bewusstsein sich mit jeder beliebigen Rolle identifizieren, sie als Identität annehmen und zum Leben erwecken kann. Bewusstsein kann jede Persönlichkeit annehmen und alle möglichen Vorstellungen von einer Persönlichkeit entwickeln, sodass wir glauben, nur diese eine Persönlichkeit zu sein. Bevor wir in einen physischen Körper inkarnieren, wissen wir genau, dass wir nicht die Erfahrung sind, sondern Erfahrungen haben. Als Mensch jedoch glauben wir hartnäckig daran, nur dieser Mensch, mit jenen Erfahrungen zu sein. Unser Ich ist jedoch ein systemischer Verbund, wie eine Art innere Familie.

Wir erleben uns möglicherweise als ein Vater oder eine Mutter, gleichzeitig sind wir vielleicht auch Inhaber einer Firma oder Angestellte. Wir sind eventuell auch Mitglied in einem Sportklub, begeisterte Mathematiker, Hobbybastler, vielleicht lieben wir Science Fiktion Bücher oder sind auch noch “Play Station” Fan. Als Vater oder Mutter werden wir die Welt aus völlig anderen Augen betrachten, als der Firmeninhaber, der wir auch sind. Wir werden als Unternehmer oder Angestellte andere Herausforderungen haben, als jene, die wir als Eltern haben. Der Persönlichkeitsanteil, der Mitglied in einem Sportklub ist, wird sich wieder etwas anders ausdrücken, als der Teil in uns, der Vater oder Mutter ist. Und anders, als wir uns als Firmenchef ausdrücken.

Der Mathematiker in uns wird viele Herausforderungen in der Welt unter mathematischen Gesichtspunkten betrachten. Der Bastler in uns kümmert sich vielleicht überhaupt nicht um weltliche Probleme, sondern zieht sich lieber zurück und bastelt halt etwas schönes. Der Firmeninhaber in uns muss beispielsweise fähig sein, harte Entscheidungen zu treffen, die wir als Vater oder Mutter nicht gezwungen sind zu treffen. Und auch nicht der Bastler in uns, der Sportler oder der “Playstation” Spieler.

Und trotzdem sind wir das alles. Wir sind das alles und mehr. Und jeder dieser Persönlichkeitsanteile, die wir über die Zeit entwickelt haben, nimmt sich als ein Ich wahr. Diese Ich Ausformungen gründen sich auf spezielle Interessen und Neigungen, die andere Teile in uns gar nicht haben. Viele Menschen nehmen nicht einmal wahr, dass sie aus unterschiedlichen Persönlichkeitsaspekten bestehen. Es gibt auch Menschen, deren Persönlichkeitsbandbreite auf nur wenigen Aspekten beruht, während andere Menschen breitgefächerte Persönlichkeitsanteile entwickelt haben. Das ist Teil des menschlichen Sozialisierungsprozesses, den jeder Mensch unterschiedlich erlebt und daher prägen wir unterschiedliche Persönlichkeitsaspekte aus.

Das Problem dabei ist nicht, dass wir verschiedene Anteile haben, sondern dass in uns Persönlichkeitsanteile existieren, die wir verdrängt, abgespalten und verbannt haben, oder die schwer traumatisiert sind und wir sie bislang nicht integrieren konnten, egal welche Wege und Methoden wir bisher versucht haben und oft kläglich gescheitert sind.

Wir brauchen also dringend Methoden wie IFS, VD und CTS, um unseren sogenannten Schatten heilen zu können, ohne ihn zu transzendieren. Und damit wird unser »Menschsein« zum Fundament und zur Voraussetzung für unseren spirituellen Weg, anstatt zum Hindernis. Nur so werden wir erleben, dass wirkliche spirituelle Reife nur auf Grundlage echter emotionaler Reife möglich ist.

Von Herz zu Herz ?
Renate

 

Om Mani Padme Hum ?

 

© 04 + 10/2017 Renate Hechenberger. Alle Rechte Vorbehalten.

Foto credit: © agsandrew – Shutterstock/com
Foto credit Fun Frog: © Julien Tromeur – Shutterstock/com

Da ich immer daran interessiert bin, dich näher kennen zu lernen, würde ich mich sehr freuen, wenn du unter diesen Artikel etwas darüber schreibst, was dich gerade am stärksten zu diesem Thema bewegt. ?

Quellen

IFS Therapeuten Deutschland, Österreich, Schweiz

Empfehlung

Zum Thema empfehle ich auch folgende Bücher:

Barron ist leider nicht mehr erhältlich, weder in Deutsch noch in Englisch.

 

Wächter und Bewusste Präsenz

Wächter und Bewusste Präsenz

Dieser Exclusivartikel ist jetzt freigegeben ..

geschrieben von Steven Black

Wächter und Transformationsarbeit

Wächter sind, wie der Name schon sagt, im Beschützer Business. Ihre Aufgabe ist es jede Art von möglicher Situation und Erfahrung abzuwehren, die uns entweder an emotionale sowie mentale Konflikte erinnern, die wir einmal erlebt haben oder diese erneut stimulieren könnten. Die Wächter sind Kontrollinstanzen in uns, denen jedes Mittel recht ist, um jeden und alles abzuwehren oder anzugreifen, was an bereits zuvor erlebte Situationen und Gefühle auch nur entfernt erinnert, die mit erlebtem Schmerz zusammenhängen. Wächter sind Schutzteile, die sich VOR den Teilen, die traumatischen Schmerz erlebten positionieren und die versuchen zu verhindern, dass wir, das gesamte Ich System, diesen Schmerz erneut fühlen.

Es gibt viele Innere Wächter, aber im Grunde ist es ein einziges Wächterbewusstsein, welches sich in verschiedene Wächtertypen aufteilt, die unterschiedliche Funktionen und Aufgaben wahrnehmen. Dieses Wächterbewusstsein ist ein enorm wichtiger Bestandteil des Gesamtsystems, solange der Mensch mit Herausforderungen zu kämpfen hat, die er noch nicht ganz meistern kann. Das Wächterbewusstsein ist einerseits im ständigen Optimierungsbestreben, als auch im Flucht-, Kampf, Vermeidungs – oder Verdrängungsmodus. Als letzte Möglichkeit sperrt es Wahrnehmungsebenen völlig ab. Das Wächterbewusstsein ist ein Verteidigungssystem, zum Schutz der psychischen und emotionalen Stabilität, und um die menschliche Erfahrung zu optimieren.

Man nennt sie Wächter, weil sie permanent über die menschliche Erfahrung und das persönliche Erleben wachen. Die Energie, welche das Wächterbewusstsein antreibt ist eine tiefsitzende Angst vor jedweder Art von Schmerz, der in der physischen Erfahrung aber nicht zu vermeiden ist. Angst ist die Wurzel des Wächterbewusstseins. Diese Angst wird genährt von einem Bündel gestauter und unerlöster Emotionen, wie etwa Scham, Wut, Ohnmacht, Verzweiflung, usw.  und die verschiedenen Arten von Wächtern ergeben sich aufgrund diverser Situationen und Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit erlebten. Sie sind eine Reaktion darauf, mit dem Erlebten umgehen zu können.

Und hier liegt auch die Schwierigkeit, der man grundsätzlich begegnet, wenn man mit Menschen arbeitet. Jeder Klient trägt sein persönliches Päckchen an Wächtern mit sich herum. Was auch immer die Gründe sind, warum Leute zu einem Heiler, Coach, Psychologen oder Therapeuten gehen, sobald man die Oberfläche verlässt und tiefer geht, wird man die innere Wunde des Kindes und andere Verletzungen berühren. Sich direkt dem inneren, verletzten Kind zu nähern ist nicht nur sinnlos, sondern auch kontraproduktiv. Zuerst muss ein Kontakt zu den Wächterinstanzen aufgebaut werden, denn diese werden letztendlich entscheiden, wie weit der Klient zu gehen bereit ist – bzw., wie weit die Wächter es zulassen werden und können. Wenn Wächter nicht bereit sind, ein oder zwei Schritte zurückzutreten und den Prozess damit zu unterstützen, kann es passieren, dass Klienten mitten im Prozess den Kontakt einfach abbrechen und plötzlich nicht mehr kommen.

Wächter übernehmen sofort die Kontrolle, sobald etwas berührt wird, was das Bewusstsein der jeweiligen Person überfordert. Wir beobachten das in den privaten Aufstellungen von Klienten, aber auch in unseren Gruppen, wenn verdrängte Themen aus dem Unterbewusstsein aufgedeckt werden. Auch wenn der jeweilige Mensch den wirklichen Wunsch dazu hat, sich seiner in ihm liegenden Themen bewusst zu werden, kann es ihm im Laufe einer Aufstellung passieren, dass er alle Informationen ausblendet, die dazu auftauchen. Denn im allgemeinen neigt das Gesamtbewusstsein dazu, den unerfreulichen Aspekten in sich auszuweichen und sie grade nicht zu reflektieren. Der Drang zum ausweichen erfolgt nicht bewusst, sondern unbewusst, weil diese Ausweichbewegung in unserem Bewusstsein tausende Mal vollzogen und wiederholt ausgeführt wurde. Der Drang zum ausweichen erfolgt, sobald eine Verletzung gefühlt wird und wenn wir nicht fähig sind es zuzulassen oder nicht gelernt haben, wie man das konstruktiv prozessieren kann.

Es erfordert für jeden Menschen sehr viel Mut, sich den eigenen Abgründen zu stellen. Und es erfordert sehr einfühlsame Menschen, die diese innere Arbeit selbst machen, um überhaupt fähig zu sein, mit anderen Menschen daran zu arbeiten. Es ist ein ziemlicher Drahtseilakt, um den Raum bereitzustellen, damit sich Vertrauen entwickeln kann und die Wächter im Laufe des Prozesses nicht zu verschrecken. Ganz egal wie sehr man glaubt, man sei bereits durch die schwierigsten Dinge in der spirituellen Bewusstseinsentwicklung durchgetaucht. Wenn man sich auf das Wagnis einlässt, sich seinen abgetrennten, versprengten, verletzten Teilen zuzuwenden, dann betritt man eine unbekannte Zone, was wahrscheinlich zum Schwierigsten gehört, worauf man sich in diesem Leben überhaupt einlassen kann. Eine Zone, die man stets vor sich selbst versteckte und die zu betreten wir vorher keine Kraft und keinen Mut fanden.

Auch wenn wir dann einmal den Entschluss gefasst haben, dass wir uns dem stellen, kann es dennoch passieren, dass wir uns der Herausforderung nicht gewachsen fühlen und versucht sind, die Flinte ins Korn werfen. Das sind dann jene Teile in uns, die Angst haben und wenn diese Ängste ein bestimmtes Maß übersteigen, dann werden wir die Stimme eines Wächters in uns hören, der uns entweder davon zu überzeugen versucht, dass das sowieso alles nur Quatsch ist oder dass wir das gar nicht nötig hätten. Da kriegen wir dann jede Menge gute Argumente vom unseren Wächtern bzw. Inneren Kritikern (die auch zu den Wächtern gehören) geliefert.

Ein beliebtes Argument welches hervorragend dazu geeignet ist, wäre beispielsweise – die Intuition.  Der/die Heiler(in), Therapeut(in) sei die falsche Person, sei nicht vertrauenswürdig, würde alles falsch verstehen, etc. Dabei werden wir zu der Ansicht kommen, es sei die Intuition, die uns davon abrät, sich weiterhin von dieser Person unterstützen zu lassen, obwohl diese nichts anderes getan hat, als die in uns blutende Wunde aufzuzeigen. Aber was da oftmals als Intuition auftaucht, ist manchmal nichts anderes als ein Wächter.

Das Problem dabei ist, so wertvoll Intuition natürlich sein kann – unsere Wächter sind fähig, jede erdenkliche, noch so konstruktive oder positive Intention zu benützen und sie für ihre Zwecke einzusetzen. Es kann natürlich auch stimmen, denn vielleicht ist jene Person tatsächlich nicht die Richtige für mich. Die Idee, dass die menschliche Psyche multipel angelegt ist, mit vielen Teilen und Persönlichkeitsaspekten, die wie eine Art inneres Orchester um den Kern der multidimensionalen Persönlichkeit gruppiert sind, erfordert eine intensive Untersuchung unserer eigenen Bedürfnisse, Ansichten, Absichten, Ziele und noch vieles mehr.

Die Frage ist immer, WER in mir hat welches Bedürfnis, wer in mir hat welche Absichten und wer in mir will überhaupt irgendetwas? Das zu untersuchen ist ein ständiger Hinterfragungsprozess, aber dabei lernt man sich selbst sehr genau kennen und man muss dabei auch ziemlich viel über sich selbst lachen. Vor allem, wenn man zu erkennen beginnt, welche Anteile grade vorne stehen und in uns übernehmen.

Solange wir nicht fähig sind mit unseren schmerzhaften und ungeheilten Emotionen umzugehen, brauchen wir diese Wächter in uns. Doch ihr Verhaltensmuster ist auch dafür verantwortlich, die Lebendigkeit in uns zu ersticken. Wenn wir nur mehr den Impulsen und Einflüsterungen unserer Wächter folgen, die immer angstbesetzt sind, dann zwängt es uns in ein enges, gepanzertes Korsett ein. Wächter sind sozusagen ein “zweischneidiges Schwert” – einerseits sorgen sie dafür, dass wir uns in unserer Identität und Realität sicher fühlen können, ganz egal wie sehr wir sie uns zurechtgebastelt haben, andererseits blockieren sie unsere Gefühlswelt und verhindern damit viele der feineren Empfindungen, die wir über das Leben und andere Menschen bekommen könnten. Die Vehemenz und Stärke unserer inneren Wächter korrelieren direkt mit dem Grad an Unsicherheitsgefühlen und der Angst in uns, welche wir durch verschiedene Erfahrungen entwickelt haben und welches sich für manche Teile in uns wiederholt bestätigt hat.

Doch in der Transformationsarbeit kristallisieren sich die Wächter immer mehr als ein Hindernis heraus, die den Weg der Integration und die Heilung der Vergangenheit blockieren wollen. Sie versuchen uns mit allen möglichen Ideen und Impulsen daran zu hindern, der Wunde bewusst zu begegnen. Und damit sorgen sie unbewusst dafür, dass wir weiter daran leiden werden. Denn die Wächter können nicht verhindern, dass eine Neuinszenierung früherer Erlebnisse und alter Wunden in abgewandelter Form passiert. Ihr Modus besteht ja aus Vermeidungsstrategien, um den erlebten Gefühlen fernzubleiben und indem sie alles Mögliche unternehmen, um uns abzulenken, unseren Emotionalkörper betäuben oder absperren. Dafür verwenden sie alle möglichen Methoden, angefangen von Drogen, Alkohol, Spielsucht, Sexsucht, Mediensucht, Kaufsucht, bis hin zu diversen anderen Ablenkungen.

Wächter machen auch keinen Halt vor spirituellen Prinzipien, die – so hoch sie auch sein mögen, ebenfalls als Vermeidungsstrategie eingesetzt werden können. Man nennt das auch “Spiritual Bypassing” – wobei alle möglichen spirituellen Lehren und Ansätze zur Vermeidung der Realität und zur Verleugnung von Schmerz eingesetzt werden oder um die blutende Wunde zu verdecken, die tief in uns existiert. Wenn Leute vom “Spirituellen Ego” reden, dann wird damit nichts anderes beschrieben als ein sehr spezieller, hochintelligenter, überintellektualisierter und durchtriebener Wächter. Dieser hat das Wissen unzähliger Bücher und Weisheitslehren aufgesaugt und auswendiggelernt und tut so, als ob er diese Weisheiten alle verstehen und leben würde, dabei hat er nur den Jargon und das Wissen eines anderen Menschen übernommen und benützt dieses Wissen, um den inwendigen Wunden einen dicken Panzer zu verpassen, damit wir uns unverwundbar fühlen und die Welt rosa malen können.

Um es klar zu sagen, jeder, der in spirituelle Welten eintritt, wird manchmal der Versuchung erlegen, durch Glückskeksweisheiten ala “wir sind alle Eins”, “du bist nicht deine Geschichte”, “es ist alles nur eine große Illusion”, wie eine Salbe zu verwenden, die wir auf unsere Wunden streichen. Genau das ist Spiritual Bypassing. Es mag uns eine Zeitlang in Sicherheit wiegen und unsere Wunden vergessen lassen, aber es verhindert sehr effektiv unsere Auseinandersetzung damit und ist so mitverantwortlich dafür, dass unsere Wunden erhalten bleiben.

Wächter benutzen Spiritual Bypassing, um uns etwas zu geben, woran wir glauben können und um eine bessere Vision davon zu liefern, was wir in unserer persönlichen Realität so sehr vermissen. Das Problem ist natürlich, dass diese Visionen lediglich Wunschdenken sind, die sich nie bewahrheiten oder real werden können. Wächter benutzen es, um uns von der unerträglich empfunden Situation abzulenken, an der wir gerade leiden. Es ist ihnen total egal, dass sie eigentlich einen echten Umweg auf dem Weg zu authentischer Spiritualität erschaffen. Indem wir dann das Entscheidende vermeiden, nämlich die Auseinandersetzung mit unseren Wunden, wird Spiritualität zu einer Krücke, statt zu einem Ausdruck unserer natürlichen Entfaltung. Wirkliche Transformationsarbeit ist Konfrontation mit dem in uns lebenden Schmerz. Der Weg zur Heilung und Integration geht durch den Schmerz, nicht über Schmerzvermeidung, denn Schmerzvermeidung zementiert die Wunde bis in alle Ewigkeit.

In der spirituellen und therapeutischen Arbeit ist es daher unumgänglich, sich mit den inneren Wächtern auseinanderzusetzen, damit wir die Zusammenhänge verstehen, wie die Wächter in uns vorgehen, welche Wunde sie beschützen und weshalb. Solange wir die Wunden in uns verleugnen oder weghaben wollen, bleiben sie aktiv und die Wächter sind in ihrer Funktion erstarrt. Wir haben durch viele Aufstellungen hinweg gelernt, als erstes die Wächter kennenzulernen, sie zu begrüßen und ihnen zu versichern, wie sehr wir ihre Anwesenheit schätzen. Wir bedanken uns bei dem jeweiligen Wächter für seine unermüdliche Arbeit, unser Überleben sichergestellt zu haben. Und wir betonen, dass er da sein darf. Die Erleichterung der Wächter ist offensichtlich, nachdem sie realisierten, dass ihnen niemand ihren Platz streitig machen will. Und interessanterweise sind sie dann auch bereit, einen oder zwei Schritte zurückzutreten, um dem inneren Prozess Raum zur Entfaltung zu geben.

Dieser intime Tanz mit den Wunden der Kindheit und unseren Wächtern ist auch anstrengend. Du gehst damit einen entgegengesetzten Kurs, der für Jahrtausende auf der Erde dominierend gewesen ist. Die übliche Lösung war immer, dass unsere inneren Wächter übernahmen und uns dazu brachten dem Schmerz auszuweichen, zu leugnen, zu verdrängen, positiv zu sein, drüber wegkommen, cool sein, wasauchimmer – aber es hat nie auf Dauer funktioniert. Wächter sind letztendlich ein Notfallprogramm, aber keine effektive Lösung.

Eines sollte mittlerweile klar sein – die Wächter sind tatsächlich keine externe Kraft, die das persönliche Leben diktatorisch dirigieren. Auch wenn sich das manchmal so anfühlen mag.  Die Vehemenz und Stärke unserer inneren Wächter korrelieren direkt mit dem Grad an Unsicherheitsgefühlen und Angst in uns, welche wir durch verschiedene Erfahrungen entwickelt haben und die sich für manche Teile in uns wiederholt bestätigt haben. In unserem Bemühen, uns selbst so gut wie möglich zu beschützen, haben wir diese Wächter kreiert und ihnen die Aufgabe übertragen, uns zu beschützen.

Sie sind ein Teil unseres inneren Gesamtsystems – ein ziemlich wichtiger Teil sogar. Bricht die Wächterstruktur zusammen – was aufgrund vielfältiger, emotionaler, geistiger und energetischer Probleme passieren kann und wenn da kein bewusstes Ich, keine Bewusste Präsenz entwickelt wurde, die gelernt hat mit den inwendigen Wunden und Themen konstruktiv umzugehen, dann ist der Weg frei, in einer psychiatrischen Einrichtung zu landen. Wenn die Wächter die einzige Verteidigungslinie zwischen innerer und äußerer Realität sind und wir als Gesamtwesen nicht gelernt haben, konstruktiv und halbwegs gesund mit diversen Situationen umzugehen, dann ist niemand mehr da, der uns hindurchführen kann.

Nochmal: Wir selbst sind unsere Wächter, wir selbst sind unsere Teile und wir selbst sind es, die fortwährend um die Kontrolle des eigenen Erlebens besorgt sind.

Bewusste Präsenz entwickeln

Dass wir selbst unsere Wächter sind, das ist die wirklich gute Nachricht. Da sie ein essentieller Teil unserer Bewusstseinsstruktur sind, die nichts anderes im Sinn hat, als uns zu beschützen, werden sie uns ebenfalls unterstützen, wenn sie erkennen und uns wirklich glauben, dass wir uns jetzt daran machen wollen, die bisher unbewältigten Erfahrungen und Emotionen zu integrieren. Solange wir davor weglaufen, die unerfreulichen, gestauten Emotionen nicht fühlen oder einfach nur weghaben wollen, werden sie uns auch dabei behilflich sein.

Das bedeutet, wir müssen innerhalb von uns einen Persönlichkeitsaspekt entwickeln, der willens und fähig ist, sich den alten Geschichten zu stellen. Dabei nutzen wir dieselbe Quelle, womit wir auch alle anderen Persönlichkeitsaspekte in uns erschaffen haben. Nämlich uns selbst – und die Erschaffung dieser “Bewussten Präsenz”, wie Renate es nennt, ist eigentlich ein Prozess, der sich währenddessen vollzieht, während wir unsere verschiedenen Stufen von erkennen und verstehen der eigenen Innenwelt durchwandern und die erforderliche Transformationsarbeit dazu machen. Das dauert natürlich seine Zeit, bis wir die ganze komplexe Geschichte verstehen, die zu unserem Leiden und endlosem Drama geführt hat und anschließend den Integrationsprozess zu durchlaufen.

Es geht dabei um eine Verschiebung in unserem Bewusstsein, wobei wir lernen, den Fokus unseres Bewusstseins bewusst einzusetzen und selbstverantwortlich damit zu agieren. Dies ist (manchmal ein langer) Prozess. Dabei begibt sich dieser Teil in uns auf die Suche, um herauszufinden, wie all die Dinge in den eigenen Innenräumen zusammenhängen. Dazu wird man verschiedene Bücher darüber lesen, vielleicht Seminare und Workshops besuchen, sowie Erfahrungen mit unterschiedlichen Transformationstechniken suchen. Mit der Zeit lernt man sich selbst immer besser kennen. Und die früheren Rätsel, warum manche Dinge so geschehen sind, hören auf, ein Rätsel zu sein.

Dann beginnst du immer öfters zu erkennen, an welchen Momenten du im Leben mit den verschiedensten Persönlichkeitsaspekten in dir reagierst und identifiziert bist. Sobald du unterscheiden lernst, wann du mit deinem Wächterbewusstsein agierst, wann du mit deinem inneren, verletzten Kind identifiziert bist, bei welchen Situationen dein trotziger, rebellischer Teenager aktiv wird, wann der Innere Kritiker herumwütet oder in welche Erfahrungsrollen du sonst noch fällst – wenn dieser Tag kommt, wo du das wirklich verstanden und begriffen hast, dann ändert sich einiges in deiner Perspektive und du hast auf einmal einen Riesenbewusstseinssprung gemacht.

Das sind die Momente, wo du wirklich begreifst, dass es tatsächlich unterschiedliche Persönlichkeitsaspekte in dir gibt, die je nach Situation teilweise völlig anderes agieren. Dann erkennst du, dass das Wesen, welches du bist, vielmehr ein WIR anstatt ein einzelnes Ich ist. Wobei allerdings jeder Aspekt in dir, sich als ein Ich betrachtet – was völlig okay ist, dazu dient ja die menschliche Erfahrung. Das ist wirklich ein herausfordernder Moment, weil man der irrigen Idee verfallen könnte, man sei schizophren oder so. Natürlich stimmt das nicht, aber diese Erkenntnis über die verschiedenen Anteile bedroht (manchmal) die nicht auszurottende Idee unserer westlichen Kultur, wonach wir nur ein einzelnes, unteilbares In-di-viduum wären.

Und dann beginnt sich deine menschliche Erfahrung auf eine Weise zu verändern, wo du dir bewusst wirst, wie unbewusst du dir über deine verschiedenen Aspekte und Rollenmuster bisher gewesen bist. Wie unbewusst und oft hilflos du von einer Rolle in die andere gefallen bist, sobald eine bestimmte Situation auftauchte. Diese Bewusstwerdung ist ein wichtiger, essentieller Teil des Prozesses.

Dieser Begriff einer bewussten Präsenz, soll die diametral entgegengesetzte Wahrnehmungsebene von der unbewussten, manchmal ohnmächtigen Teilnahme an den eigenen Erfahrungen beschreiben. Diese Bewusste Präsenz, die wir im Prozess kennenlernen, trainieren und ausbilden und durch ständiges lernen prägen, wird nach und nach die Führungsrolle in unserem Gesamtsystem übernehmen. Bewusste Präsenz ist die einzige Instanz in uns die fähig ist, alle unerlösten Anteile und gestauten Emotionen zu integrieren. Damit entwickeln wir einen Persönlichkeitsanteil, der den unterschiedlichen Stimmungen und Strömungen in unserem System nicht mehr hilflos ausgesetzt ist. Indem wir die Verantwortung für unser Erleben übernehmen und mit hilfreichen Werkzeugen ausgestattet sind, sind wir den Vorgängen in unserer Innenwelt nicht mehr ohnmächtig ausgeliefert, sondern werden zum “Herrn des Hauses”.

Until next time same station .. euer Steven

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Om Mani Padme Werd Erwachsen ?

 

© 06/2017 Renate Hechenberger & Steven Black.
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Literatur:

 

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